Nach vier schier endlosen Tagen wurde das Jahr 2011 an seinem fünften Tag nun endlich auch in Sachen Fussball eröffnet. Dazu auserkoren war das Freundschaftsspiel des FC Rot-Weiß im Stadion der Freundschaft in Cottbus. Nachdem der letzte Besuch in der brandenburgischen Metropole schon wieder einige Jahre her war, kam das Testspiel beim Zweitligisten FC Energie sehr gelegen. Ich sollte das Stadion nun das erste Mal im komplett sanierten Zustand betrachten können.
Die Fahrt im modernen Reise-PKW verlief locker flockig bei bestem Winterwunderland-Wetter. In Cottbus angekommen, wurde direkt die Stadionkasse angesteuert. Dort wundert man sich, da keine Gästeanhänger erwartet wurden. Dementsprechend waren keine Polizei und relativ wenig Ordner vor Ort. Eine Karte für die Haupttribüne gab es für 5€. Und nach dem „Öffnen der Augen“ und Umtausch beim Verkäufer reduzierte sich der Preis mittels Ermäßigung sogar auf 3€. Sehr freundschaftlich! Bei der Einlasskontrolle setzte sich die Freundlichkeit der Menschen fort...unglaublich. Bevor die Tribüne geentert wurde, galt die Aufmerksamkeit zunächst dem kulinarischen Angebot. Bier und Wurst zu Bundesliga-Preisen. Was solls - bei der Eintrittskarte wurde ja schon gespart. Dann ging es auf die Tribüne und schon saßen wir auf den edlen Ledersitzen der VIPs. Das nenne ich mal Gastfreundschaft! Zwar wollte uns ein Ordner in einen provisorisch eingerichteten Gästeblock abschieben. Aber nach einem kurzen Plausch hat er uns dann gewähren lassen. Sehr freundschaftlich! Ich habe dann noch nie so bequem bei einem Fussballspiel gesessen...für ein Biljet auf tschechischem Preisniveau...Höhe Mittellinie...weicher als ein Kinosessel. Im Laufe des Spiels wurden jedoch kleine Mängel sichtbar. So gab es beispielsweise keine Halterungen für den Getränkebecher und eine Fußbodenheizung wäre bei den Temperaturen im Minusbereich auch das Mindeste gewesen. Aber wir wollen ja nicht meckern.
Das Spiel selbst war dann ganz unterhaltsam und endete freundschaftlich mit einem Unentschieden vor ca. 500 Zuschauern. Für die Anstosszeit am Mittag unter der Woche ganz beachtlich. Vor allem die rund 20 Thüringer! Zu erwähnen gilt es auch noch mal die Freundlichkeit der einheimischen Anhänger, womit die Bezeichnung Freundschaftsspiel mehr als treffend war.
Die Heimfahrt führte dann über Polen. Wenn man schon mal in Grenznähe ist, kann man sich und seine Mitmenschen ja auch gleich mit Benzin, Dosenbier und Zigaretten eindecken. So passierten wir auch Bad Muskau: der Grenzort, den ich Mitte der 90er anlässlich einer Einkaufsfahrt auf den Polenmarkt schon mal besuchen durfte. Herrlich.
Der Ausflug endete dann am Abend in Erfurt mit einem wohlverdienten Knacken und Zischen – ein Hoch auf die polnische Braukunst!
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