Ende Dezember. Das Jahr nährt sich rapide dem Ende. Zwischen den Festtagen wartet noch mal ein kleines Highlight, um den bisher ziemlich Fussballarmen Monat noch etwas zu füllen und das Fussballjahr 2010 würdig zu beenden.
So ging es im Morgendunkel des verschneiten Hamburgs am 28.Dezember auf die Reise. Nach einem kleinen Irrweg war die erste Etappe zum Busbahnhof gemeistert. Von dort ging es mit dem Shuttlebus zum Flughafen Lübeck-Blankenese. Recht übersichtlich das ganze Areal. Aber so kann man sich wenigstens nicht verlaufen. Der Abflug gen London verzögerte sich dann um etwa 1 h, aber das sollte mich nicht weiter stören, denn ich hatte noch einige Stunden Zeitpuffer bis zum ersten Spiel der Reise. Von London-Stansted ging es dann wie schon so oft mit dem Bus in die Innenstadt. Von der Liverpool Street spazierte ich zunächst zum Bahnhof London Bridge, natürlich nicht ohne unterwegs meinen Geldbeutel mit britischer Währung zu füttern und in einer Kaufhalle etwas Proviant zu besorgen. An der London Bridge angekommen, gedachte ich eigentlich meinen Rucksack in ein Schließfach zu werfen und den Weg zum Stadion des Tages zu Fuß zu meistern. Leider fand ich keine Schließfächer oder ähnliches und so war klar, dass mich das nervige Ding auf meinem Rücken den ganzen Tag begleiten würde. Meine Motivation jetzt noch durch die Stadt zu wandern ging gegen 0. Also entschied ich mich für die bequeme Weiterreise mit dem Zug. So ging es immerhin eine Station nach South Bermondsey. Dort angekommen, ist das erste, was man sieht, eine kleine asselige Wohnwagen-Siedlung (Trailer-Park). Toll geschmückt mit allerhand Weihnachtsleuchtzeug. So sieht das halt abseits der piekfeinen Innenstadt aus: working-class vom feinsten. Wenige Minuten später stand ich dann vor meinem Stadion des Tages: The Den – Der Käfig. Heimat des momentanen Zweitligisten Millwall FC.
Die Zeit bis zur Öffnung der Drehkreuze vertrieb ich mir mit den üblichen „Ritualen“: Programm kaufen, kulinarische Köstlichkeiten testen, im Kreis ums Stadion laufen und Fotos machen. Irgendwann zwängte ich mich dann mit meinem Rucksack durch die eh schon verdammt engen Eingänge und nach einer gewohnt laschen Inspektion durch einen Ordner war ich also drin. Fein. Tagesziel erreicht. Die Zeit verging dann wie im Flug: Anpfiff, Halbzeit, Abpfiff. Das Spiel selbst war nicht so der Überkracher und endete mit einem 2-0 Sieg für den Gastgeber. Gegner war übrigens Leicester City. Stimmungstechnisch war es für englische Verhältnisse okay. Millwall mit zwei, drei ziemlich lauten Gesängen/Gebrülle. Darunter das bekannte „No one likes us, we don´t care“. Leicester anfangs lautstark, aber dem Spielverlauf entsprechend nachlassend. Unterhaltung gab zusätzlich von meinem Sitz-/Stehnachbarn. Ein Familienvater mit leichter Ähnlichkeit zu Noel Gallagher. Wahrscheinlich auf Koks, so zappelig wie er war. Mein Highlight: als er seinen Sohn anrülpst. Massiven Respekt dafür. Auch der Laufstil typisch Englisch: die Hände in den Taschen des Trenchcoat, die Nasenspitze schön arrogant nach oben und schön breitbeinig ein Bein vor das andere. Herrlich! Da wächst direkt die Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Oasis (oder halt der Nachfolge-Kombo).
Nach Abpfiff hatte ich dann wieder ein monströses Zeitpolster, weshalb ich mich für den Fußmarsch zum Busbahnhof an der Victoria Station entschied. Aus der gedachten einen Stunde wurden dann 2. Vielleicht bin ich doch einen kleinen Umweg gegangen. Aber das kann ja vorkommen, so ohne richtigen Stadtplan. Auf dem Weg durch das frühabendliche London, entlang irgendeiner elend langen, geraden Hauptverkehrsstraße, gab es dann noch eine kleine Stärkung in einer Kaufhalle. Die Restzeit bis zur Abfahrt meines Busses nach Brighton vertrieb ich mir dann mit klassischem Warten. Die Hin- und Rückfahrt nach Brighton gab es übrigens im Vorverkauf für schlanke 4 Pfund. Sehr günstig für je 2h im modernen Reisegefährt. In Brighton angekommen torkelten mir dann auch gleich die ersten angetrunken Menschen entgegen. Prost! Mein Ziel war allerdings nur noch meine Herberge. Nachdem ich die Besitzer des Hauses wach geklingelt hatte, lag ich ziemlich schnell auf einem weichen Bett und freute mich wie ein Kind über den Luxus eines eigenen Fernsehers.
Am nächsten Morgen wartete dann ein „English Breakfast“ auf mich. Scheinbar war ich auch der einzige Gast des Hauses. Umso ruhiger war es. Schön. Nach einem kleinen Vormittagsschlaf stürzte ich mich dann in die Erkundung der Stadt. Der Spaziergang am Meer fiel relativ knapp aus. Nebel und Regen sorgten nicht gerade für Weitsicht.
Am nächsten Morgen wartete dann ein „English Breakfast“ auf mich. Scheinbar war ich auch der einzige Gast des Hauses. Umso ruhiger war es. Schön. Nach einem kleinen Vormittagsschlaf stürzte ich mich dann in die Erkundung der Stadt. Der Spaziergang am Meer fiel relativ knapp aus. Nebel und Regen sorgten nicht gerade für Weitsicht.
Also ging es weiter gen Stadtzentrum. Der eine Teil war wirklich schön: kleine Gassen mit vielen verschieden, individuellen Läden. Der andere war typisch Stadt: ein großes Einkaufszentrum und die üblichen Filialen globaler Verkaufsunternehmen. Verrückt, wie schnell die Zeit beim Bummeln vergeht. Und schon knurrte der Magen. Dem wirkte ich sofort mit einer Portion Fish&Chips entgegen. Gesättigt schleppte ich mich dann wieder in mein Bett, um bis zum Abend wieder Kräfte zu sammeln. Schließlich war ich ja nicht zum Wandern hier, sondern zum Fussball. Dementsprechend ging es am frühen Abend zum Bahnhof und von dort an den Stadtrand. Und nach einem überaus kultigen Weg (Schlamm, kein Licht) erreichte ich das Withdean Stadium: ein Leichtathletik-Stadion, in dem der Drittligist Brighton & Hove Albion seit einigen Jahren provisorisch seine Heimspiel austrägt. Heute erwarteten die „Seagulls“ Charlton Athletic. Bevor das Spiel angepfiffen wurde, blieb aber noch genug Zeit für die üblichen Rituale. Hervorheben möchte ich hier den Steak-Pie mit reichlich Brown Sauce. Ein Traum. Das Spiel selbst war dann von viel Nebel geprägt. Aber die Tore waren noch zu sehen. Spielerisch war es auch wirklich spannend. In der 1. Minute gehen die Gäste durch einen Elfmeter in Führung. In der 8. Minuten gibt es eine rote Karte für einen Spieler der Gastgeber. Das Spiel scheint also gelaufen. Aber weit gefehlt. Die Gastgeber laufen ohne Ende und lassen die Unterzahl vergessen. So kommen sie zum verdienten Ausgleich, was auch das Endergebnis war. Die Stimmung war wenig von Gesängen geprägt, eher von der Spannung und dem Raunen der Zuschauer. Highlight: Als 2 Ordner in den Block kommen, um ein paar „Rabauken“ aufzufordern, sich doch bitte hinzusetzen, steht der gesamte Block auf und stimmt ein lautstarkes „Stand up, if you hate Addicks“ an. Großartig. (Addicks= Spitznahme von Charlton Athletic).
Nach dem Spiel ging es wieder durch den Schlamm und mit dem Zug gen City. Als Belohnung und zum Abschluss des Ausflugs gönnte ich mir noch 2 Dosenbier in einem Konsum, mit denen ich dann beim Begutachten der englischen Fernsehkultur meinen Gaumen verwöhnte.
Nach dem Spiel ging es wieder durch den Schlamm und mit dem Zug gen City. Als Belohnung und zum Abschluss des Ausflugs gönnte ich mir noch 2 Dosenbier in einem Konsum, mit denen ich dann beim Begutachten der englischen Fernsehkultur meinen Gaumen verwöhnte.
Am nächsten Morgen hieß es dann schon wieder Taschen packen. Die Zeit bis zur Abfahrt nach London brachte ich dann wieder mit einem Stadtbummel rum. Wenig spektakulär. Einzig die bessere Sicht an der seaside ließ das Herz höher schlagen.
In London kam ich dann am späten Nachmittag an. Bis zur Weiterfahrt zum Flughafen waren wieder mehrere Stunden Zeit. Zunächst schlenderte ich am Hyde Park (der sich scheinbar zum Heide Park verwandelt hatte) vorbei zur Oxford Street. Meine Güte, was da los war. Ein Gerammel. Nichts für mich und meinen treuen Begleiter, den Rucksack. Auf der Suche nach einem ruhigen Platz zur Nahrungsaufnahme schien dann eine Indische Lokalität prädestiniert. Am Ende war es dann zwar leicht teuer, aber auch sehr lecker. Naja egal, ist ja Urlaub. Irgendwann und nach einem großen Kaffee in einem Cafe fuhr dann endlich mein Bus gen Stansted. Mensch, saß da wieder ein Bleifuß am Steuer. Moses sei dank, bin ich gesund am Flughafen angekommen. Dort hatte ich knappe 10 Stunden Zeit, um mich auf den Abflug vorzubereiten. Das gelang dann auch einigermaßen entspannt, ob lesend, essend oder schlafend. (Unglaublich, wie lecker der Geflügelsalat "Hawaii" nach 3 Tagen im Rucksack noch schmeckte.) Am Morgen durfte ich dann bei der Sicherheitskontrolle das erste Mal seit fast 20 Stunden meine Schuhe ausziehen. Sehr angenehm für die Lauforgane. Nach weiterem Warten ging dann mein Flieger gen Bremen. In Bremen angekommen boykottierte ich, wie üblich, den lokalen Nahverkehr und legte die 3-4km zum Bahnhof zu Fuß zurück. Stärkung gab es unterwegs mal wieder im Supermarkt, wo einige Leute schon leicht panisch die letzten Einkäufe des Jahres tätigten. Die Zugfahrt nach Thüringen verzögerte sich dann unterwegs um 2 h. Aber wenn man für das Warten den halben Fahrpreis und einen 2€ Wertgutschein bekommt, ist das doch gar nicht so schlimm. Was man so alles am Bahnhof für 2€ kaufen kann... 4 mal auf Toilette gehen oder doch eine Bockwurst mit Brötchen und Kaffee? Für 2 Bier reicht es leider nicht. Für ein baccara-Heft auch nicht. Also entschied ich mich für das BoWu-Menü und erreichte dann am frühen Abend mein Heim.
In London kam ich dann am späten Nachmittag an. Bis zur Weiterfahrt zum Flughafen waren wieder mehrere Stunden Zeit. Zunächst schlenderte ich am Hyde Park (der sich scheinbar zum Heide Park verwandelt hatte) vorbei zur Oxford Street. Meine Güte, was da los war. Ein Gerammel. Nichts für mich und meinen treuen Begleiter, den Rucksack. Auf der Suche nach einem ruhigen Platz zur Nahrungsaufnahme schien dann eine Indische Lokalität prädestiniert. Am Ende war es dann zwar leicht teuer, aber auch sehr lecker. Naja egal, ist ja Urlaub. Irgendwann und nach einem großen Kaffee in einem Cafe fuhr dann endlich mein Bus gen Stansted. Mensch, saß da wieder ein Bleifuß am Steuer. Moses sei dank, bin ich gesund am Flughafen angekommen. Dort hatte ich knappe 10 Stunden Zeit, um mich auf den Abflug vorzubereiten. Das gelang dann auch einigermaßen entspannt, ob lesend, essend oder schlafend. (Unglaublich, wie lecker der Geflügelsalat "Hawaii" nach 3 Tagen im Rucksack noch schmeckte.) Am Morgen durfte ich dann bei der Sicherheitskontrolle das erste Mal seit fast 20 Stunden meine Schuhe ausziehen. Sehr angenehm für die Lauforgane. Nach weiterem Warten ging dann mein Flieger gen Bremen. In Bremen angekommen boykottierte ich, wie üblich, den lokalen Nahverkehr und legte die 3-4km zum Bahnhof zu Fuß zurück. Stärkung gab es unterwegs mal wieder im Supermarkt, wo einige Leute schon leicht panisch die letzten Einkäufe des Jahres tätigten. Die Zugfahrt nach Thüringen verzögerte sich dann unterwegs um 2 h. Aber wenn man für das Warten den halben Fahrpreis und einen 2€ Wertgutschein bekommt, ist das doch gar nicht so schlimm. Was man so alles am Bahnhof für 2€ kaufen kann... 4 mal auf Toilette gehen oder doch eine Bockwurst mit Brötchen und Kaffee? Für 2 Bier reicht es leider nicht. Für ein baccara-Heft auch nicht. Also entschied ich mich für das BoWu-Menü und erreichte dann am frühen Abend mein Heim.
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