Nach etwas längerer Pause gibt es heute wieder mal ein paar Zeilen zum vergangenen Wochenende. Die Basis des ganzen Ausflugs war mal wieder die Spieltagsterminierung durch den DFB, die dem FC Rot-Weiss erneut ein Freitagsspiel bescherte. Hat also alles seine Vorteile, zumindest wenn man flexible Arbeitszeiten hat.
Wie geplant begann das Wochenende zur Mittagszeit am Freitag. Von der Arbeit nach Hause und weiter zum Bahnhof. Zeitlich alles etwas knapp. Aber spätestens beim ersten Wochenend-/Feierabendbier waren Hektik und Stress verflogen. Das allseits bekannte „weekend feeling“ lässt sich ja auch ohne Sahne-Joghurt erreichen. Die erste Etappe der Reise nach Zella-Mehlis verging zügig, dank dem lange nicht gesehenen Habu. Am Bahnhof in Zella-Mehlis wartete bereits das „Taxi“ und so konnte die feuchtfröhliche Weiterfahrt mit der üblichen Rot-Weissen Reisegruppe direkt fortgesetzt werden. Erstes Tagesziel war das Örtchen Sandhausen vor den Toren Heidelbergs. Nach kleiner Irrfahrt durch die sogenannte Metropolregion Rhein-Neckar war der Stadionparkplatz, zwischen unendlichen Spargelfeldern gelegen, erreicht. Zum Spiel möchte ich nicht viel schreiben. Relevant ist aber die Frage nach der Stadionwurst. Diese hatte ich vom letzten Besuch als 1.Güteklasse in Erinnerung. Leider wurde die Feuerwurst dieses Mal nicht gegrillt, sondern im Kochtopf gebrüht. Und das Gütesiegel aus meiner Sicht verloren. Wirklich schade, denn das war WIRKLICH eine der besten Würste im deutschen Profifussball. Nach dem Schlusspfiff hieß es dann von der Reisegruppe Abschied zu nehmen. Anstatt nach Hause führte mich mein Weg nach Heidelberg. Nach Bus- und Tramfahrt sowie einem kurzen Fussweg erreichte ich meine Herberge 5 Minuten vor Rezeptionsschluss. Top Zeitmanagement! Noch kurz unter die Dusche und dann ab ins Bett.
Am Samstagmorgen weckte mich die innere Uhr mal wieder äußerst früh. Nun ja, Morgenstund hat Gold im Mund. Also raus aus den Federn und an die frische Luft. Dort erwartete mich ein herrlicher Morgen: Sonnenschein ohne Ende. Was lag da näher, als einen geeigneten Platz zum Frühstücken zu suchen. Den fand ich dann relativ schnell am Ufer des Neckar. Dort schmeckte der Kartoffelsalat mit Speck und Mayo noch besser als sonst. Da konnten mir auch die scheinbar übermotivierten Jogger kein schlechtes Gewissen vermitteln. Zu dieser frühen Stunde stellte sich natürlich auch die Frage: Was tun? Besichtigung der Altstadt Heidelbergs oder Junioren-Fussball. Am Ende entschied die Faulheit. Lieber 15 min zum Bahnhof laufen und von dort mit der Bahn gen Sportplatz, als ne halbe Stunde Laufweg in das historische Zentrum. Davon gibt es ja genug Bilder im Internet. Demzufolge ging es mit der S-Bahn nach Sinsheim. Und nach kurzem Fussweg war das gewünschte Stadion erreicht. Auch das Warmlaufen irgendwelcher Kinder sorgte für Erleichterung. Kurz darauf stellte sich allerdings heraus, dass mal wieder nur auf einem Nebenplatz gespielt würde. Dazu handelte es sich auch nicht um das Juniorenspiel Hoffenheim vs. 1860 München, sondern um das Spiel Spiel SG Waibstadt/Sinsheim vs. SG Steinberg. Der Klassiker der C-Junioren Kreisliga! Unglaublich – die Schmerzgrenze dehnt sich weiter aus – Hauptsache Fussball. (Wobei ich zugeben muss, kurz über den Sinn und Unsinn des Besuches dieser Veranstaltung gegrübelt zu haben.) Das Spiel und das Drumherum waren dann doch ganz unterhaltsam. Vor 12 Zuschauern gab es einen verdienten 7:2-Heimsieg. Dabei wirkten zwei gelangweilte Wachtmeister, die in Vorbereitung des späteren Bundesligaspiels die öffentliche Sicherheit bewachten, zeitweilig als Ballholer. Auch witzig, als der Schiedsrichter die erste Halbzeit nach 30 min abpfeift und dann nach Hinweis eines Trainer doch noch mal 5 min laufen lässt. Ja ja, Schiedsrichter und Regelkunde.Nach Abpfiff liefen dann bereits auf dem Hauptplatz die Vorbereitungen des eigentlich angedachten Juniorenspiels, aber einmal Kinderfussball am Tag reicht auch.
Also machte ich mich auf den Weg zum „Hauptevent“ des Tages.Vorbei an Reitplätzen und Feldern erschienen dann am Horizont ein paar Flugzeuge – das Auto- und Technikmuseum Sinsheim, weiter durchs Industriegebiet, über die Autobahn und schon stand ich vor der Rhein-Neckar-Arena. Heimat des wohl am wenigsten beliebten Fussballvereins Deutschlands. Das Stadion ist als typischer Neubau wenig spannend, eben genau wie der Verein und seine „Supporter“. Während des Spiels gab es selten was zu hören und wenn, dann wurde alles von der Beschallungsanlage des Vorsängers übertönt. Wie laut 28000 Menschen sein können, zeigten sie nur mit kollektivem Pfeifen, als die Gäste Dietmar H. als Sohn einer H. besangen. Der Gästeanhang aus Frankfurt hatte also ein klares Heimspiel und wusste wirklich zu überzeugen. Auf dem Platz das gleiche Bild. Nur leider gelang der Heimmannschaft ein Tor, den Gästen eben nicht. Ansonsten gibt es zu diesem Event nicht viel zu sagen.
Angenehm war nur die lasche Eingangskontrolle. So konnte ich meine Gabel (WG-Inventar=konstant) und auch meine Flasche behalten. Dagegen blieb mir der Stadionwurstest verwehrt – Bezahlung nur mit ArenaCard. Darauf kann ich dann auch verzichten. Als Ersatz gab es dann nach dem Spiel vor dem Bahnhof eine Feuerwurst. Sehr lecker zum Ende der Reise. Die Heimreise verlief dann aber gar nicht wie geplant. Wegen Polizei und Gästeanhang verpasste ich meinen Zug und damit alle weiteren Anschlusszüge. Zum Trost gab es aber immerhin am ersten Umsteigebahnhof (Name entfallen) kühles Dosenbier. Dazu die untergehende Sonne und die Gewissheit, nun alle Stadien der 1.Bundesliga besucht zu haben. Ein schöner Moment. Beim nächsten Umstieg in Würzburg war mein erstes Ziel die Beratungsstelle der Bahn. Dort gab es aber keine Hilfe. Somit war die letzte Rettung vor einer Nacht an irgendeinem Bahnhof die Weiterfahrt nach Meiningen und von dort der private Abholservice (Danke Papa!).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen