Es war an einem verregneten Samstag, als die Spielstätte von Lok Saalfeld (in der Qualifikationsrunde für den Landespokal gegen Traktor Teichel) die Sehnsucht nach tschechischem Fussball weckte. Auf der Rückfahrt vom Spiel wurden die Gedankenspielereien vertieft, zumal in der kommenden Woche einige Spiele der Europapokalqualifikation stattfinden sollten. Am Montagabend war dann endgültig klar, dass es am Mittwoch ins Vaterland des Fussballs gehen sollte. So schnell geht das manchmal eben.
03.08.2011 FC Viktoria Plzeň - Rosenborg Ballklub
Die Niederlage in Babelsberg noch im Kopf und den mit einer Auswärtsfahrt verbundenen Restalkohol noch im Blut, begann die Reise am frühen Mittwochmorgen am Bahnhof zu zweit. Mit dem Zug ging es erst mal bis Zwickau, wo die Bierreserven glücklicherweise wieder aufgefüllt werden konnten. Ohne Bier wäre die nächste Etappe mit der Bimmelbahn bis nach Marianske Lazne wohl arg langatmig geworden. In Tschechien angekommen, erwartete uns bereits das erste einheimische Bier, gut gekühlt. Und weiter ging die Reise im „speed train“ nach Plzen. Die Fahrkartenpreise sind im Nachbarland ja sehr geldbeutelfreundlich, sodass man mehr Geld für Bier übrig hat. Aber weg vom Bier. Zumindest kurz. Das Zugabteil teilten wir mit einer tschechischen Familie, die auch schon am Weintrinken war. Da fühlt man sich doch gleich ein bisschen wohler, wenn man nicht alleine werktags zur Mittagszeit trinkt.
Die Niederlage in Babelsberg noch im Kopf und den mit einer Auswärtsfahrt verbundenen Restalkohol noch im Blut, begann die Reise am frühen Mittwochmorgen am Bahnhof zu zweit. Mit dem Zug ging es erst mal bis Zwickau, wo die Bierreserven glücklicherweise wieder aufgefüllt werden konnten. Ohne Bier wäre die nächste Etappe mit der Bimmelbahn bis nach Marianske Lazne wohl arg langatmig geworden. In Tschechien angekommen, erwartete uns bereits das erste einheimische Bier, gut gekühlt. Und weiter ging die Reise im „speed train“ nach Plzen. Die Fahrkartenpreise sind im Nachbarland ja sehr geldbeutelfreundlich, sodass man mehr Geld für Bier übrig hat. Aber weg vom Bier. Zumindest kurz. Das Zugabteil teilten wir mit einer tschechischen Familie, die auch schon am Weintrinken war. Da fühlt man sich doch gleich ein bisschen wohler, wenn man nicht alleine werktags zur Mittagszeit trinkt.
Plzen empfing uns dann mit reichlich Sonne. So wie sich das eben gehört! Und nach 8 Stunden Zugfahrt waren wir froh mal wieder etwas zu laufen. Das erste Ziel war die im Internet ausgeguckte Herberge. Für 13€ pro Kopf gab es ein Bett. Für tschechische Verhältnisse kein Schnäppchen, aber ob der zentralen Lage in Ordnung. Einzig die farbliche Gestaltung der Außenfassade sorgte aus rot-weisser Sicht für etwas Augenkrebs. Aber was solls. Da muss man halt mal beide Augen zudrücken. Nach minimaler Ruhepause ging es los Richtung Stadion. Natürlich wurden auf dem Weg dahin auch die örtliche Kirche und das Rathaus mit je einem Foto gewürdigt. Am Stadion dann die erahnte Situation: „No tickets. Besetzt.“ Das „Stadion Města Plzně“ wird gerade umgebaut und bietet so nur knapp 6000 Plätze. Und das bei einem Europapokalspiel. Dazu die Euphorie nach dem 1:0-Auswärtssieg im Hinspiel in Trondheim. Da es bis zum Anpfiff noch 3 Stunden waren, nutzten wir die Zeit, um die Baustelle sowie das benachbarte Stadion der zweiten Mannschaft zu besichtigen. Auch dort wird gebaut. Es scheint, als ob mit dem Meistertitel der vergangenen Saison der Reichtum ausgebrochen ist. Einerseits schön für den Verein. Andererseits schade, dass geschichtsträchtige Traversen durch die sich das Unkraut seinen Weg bahnt verschwinden.
Das Hungergefühl und der Bierdurst zogen uns dann wieder gen Stadtzentrum. Die erste tschechische Gastwirtschaft verkaufte ihr Bier für 38 Kronen. Skandal! Doch gleich dahinter, versteckt in einer Ecke, ein China-Imbiss. Für kleines Geld wurden dort alle Bedürfnisse bedient. Frisch gestärkt wartete dann das Abenteuer „Schwarzmarkt“ am Stadion auf uns. Schließlich wollten wir irgendwie rein. Der Preis von 450 Kronen im offiziellen Vorverkauf ließ uns schon erahnen, dass wir für tschechische Verhältnisse eine astronomische Summe investieren müssten. Ein allzu großes Angebot an Händlern gab es nicht, sodass wir uns schließlich dem Angebot eines Typs hingaben. Für je 750 Kronen (30€) erhielten wir eine Karte. Kein weiterer Kommentar zu dem Preis. Also rein ins Stadion. Wie bei UEFA-Spielen üblich wurde nur alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Aber immerhin wurden noch die sonstigen kulinarischen Köstlichkeiten (Klobasa & Co) angeboten. Der einzige begehbare Teil des Stadions ist aufgrund des Umbaus die zweistöckige Haupttribüne. Während sich auf der rechten Seite die Heimanhänger einfinden, gibt es am linken Rand einen kleinen Gästeblock, in dem sich auch einige Norweger einfanden. Wenn auch nur eine handvoll den Klub akustisch unterstütze, was im gesamten Spiel kaum zu hören war. Der Heimblock machte dagegen ganz ordentlich Alarm. Zumindest nach meinem Eindruck für tschechische Verhältnisse. Das Geschehen auf dem Rasen sorgte auch für ordentlich Unterhaltung. Am Ende siegten die Gastgeber verdient mit 3:2 und sicherten sich den Einzug in die nächste Runde.
Nach Abpfiff ging es wieder ins Zentrum, um die Stärke der Reisegruppe auf 3 zu erhöhen. Dann weiter auf die Suche nach einer Kneipe. In der zweiten wurden wir dann sesshaft und ließen den Tag mit Bier ausklingen.
04.08.2011 FK BAUMIT Jablonec - Alkmaar Zaanstreek
Am Donnerstagmorgen blieb vor der Weiterfahrt nach Jablonec noch genug Zeit, um Proviant zu besorgen. Schließlich lagen fast 6 Stunden Zugfahrt vor uns. In der örtlichen Kaufhalle gab es allerhand Leckereien, aber auch einen fatalen, nicht zu entschuldigenden Fehlgriff. Nach der Besichtigung der Kaufhalle wurde noch kurz die weltberühmte Pilsener Brauerei besucht, aber dort gab es auch nichts Sehenswertes.
Die erste Tagesetappe nach Prag verlief dann Dank des erwähnten Fehlgriffes recht schwerlich. Aber wir haben es überlebt. Von Prag ging es weiter gen Norden, durch tiefe Wälder, entlang rauschender Bäche, vorbei an kleinen Dörfern. Ein Traum für jeden Naturfreund. In Tanvald galt es dann wieder umzusteigen. Dort gab es dann an der dem Bahnhof gegenüberliegenden Imbissbude auch wieder was für die Bierfreunde, frisch gezapft. Herrlich. So konnte auch die letzte Etappe nach Jablonec frohen Mutes in Angriff genommen werden.
In Jablonec angekommen, galt es zunächst die Frage der Übernachtung zu klären. Nach einer Stunde durch die Stadt, mal Berg hoch, mal Berg runter, standen wir vor einer Pension. Doch leider ohne freie Betten. Die steigende Ungeduld und Laufmüdigkeit der Gruppe ließen dann keine weiteren größeren Wanderungen zu. Glücklicherweise gab es ein paar Straßen weiter eine andere Pension. Dort war zwar nur doch das 4 Sterne-Superior-Apartment frei, aber wir gönnten uns den Luxus für 25€ p.P.. Das Apartment konnte dann mit seinen 2 Etagen, Balkon mit Blick über die Stadt, weißen Ledersofas und Küchenecke gerade so unseren Ansprüchen genügen. Eigentlich hatten wir noch einen Whirlpool erwartet. Aber okay. Ein wichtiger Bestandteil war aber der Kühlschrank der Dank eines nahegelegenen Konsums noch mit Bier gefüllt werden konnte.
Der Weg zum örtlichen Stadion Střelnice am anderen Ende der Stadt schien sehr lang und beschwerlich. Deshalb entschieden wir uns für den Luxus Taxi. Aber auch da sind die Preise sehr erschwinglich. Am Stadion angekommen, erwarteten uns geöffnete Kassen. Schön. Für 200 Kronen gab eine Karte. Bis zum Anpfiff war abermals genug Zeit, um noch mal im Stadtzentrum den geschundenen Körper mit Essen und Bier zu stärken. Zufälligerweise landeten wir wieder beim Asiaten. Wenn man schon mal in Tschechien ist.
Rechtzeitig waren wir dann im Stadion. Das Stadion besteht aus 3 überdachten Sitzplatztribünen, während eine Hintertorseite nur die Anzeigetafel und Bäume beherbergt. Absolut sehenswert sind die alten Ränge hinter der anderen Hintertortribüne, Fussballromantik pur. Wieder nur alkoholfreies Bier, also konnte der Geldbeutel geschont werden. Um das Spiel des Tages leichter zu ertragen, wäre etwas Alkohol aber durchaus hilfreich gewesen. Aber was solls. Das Spiel endete 1-1 ohne wirklich zu begeistern. In Sachen Support war auch nichts Besonderes los. Gerade der recht gut gefüllte Gästeblock enttäuschte. Im Heimblock etwa 50 Singfreudige, Wechselgesänge mit dem Rest des Stadions, Pöbeleinen gen Gäste und Hardbass-Tanzeinlagen der sportlichen Fraktion. Zumindest das wusste zu gefallen.
Nach Spielschluss ging es auf schnellstem Wege in unsere Bonzenherberge. Schließlich wartete kühles Bier.
Der Freitagmorgen begann dann erst, nachdem alle ausgeschlafen hatten. Schließlich wollten wir den Luxus so lange wie möglich auskosten. Auf der Heimreise ging es zunächst nach Liberec. In der örtlichen Kaufhalle leisteten wir uns dieses Mal keinen Fehlgriff und besuchten zum Abschluss der Tour noch eine tschechische Gastwirtschaft. Die weitere Fahrt verlief in beheizten oder überfüllten Zügen ohne weitere Vorkommnisse, sodass wir gegen Abend wieder die Blumenstadt erreichten, reif fürs Wochenende. Eine vollkommen bierige Fahrt fand ihr Ende. 3 Tage lang das Gefühl "Sonntag und Auswärtsfahrt". Herrlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen