Dieses Mal erreicht ein wahrlich bedeutender Bericht die Weltöffentlichkeit. Er beschreibt nämlich meine erste komplett eigenständig geplante und durchgeführte Tour.
Sie bedeutete einen Meilenstein in meinem Leben als Fussballreisender. Zum einen zeigte sie mir, dass sich die Welt im ausländischen Fussball auch nicht anders dreht (zumindest grundlegend) und zum anderen, dass sich Reisestrapazen für den Fussball absolut lohnen.
Zusammengefasst, mit etwas Pathos: Die Reise weckte in mir eine bis heute anhaltende Mischung aus Fernweh, Reiselust, Neugierde und Sammelleidenschaft.
11.03.2005 FC Erzgebirge Aue - FC Rot-Weiß Erfurt
Begonnen hat das Unterwegssein eigentlich schon am Freitag: Auswärtsspiel mit dem RWE im Erzgebirge. Los gings also Freitagmittag am Hauptbahnhof Zella-Mehlis gen Erfurt. Dort dann das übliche Buschaos: in welchem Bus ist mein Platz? Bei 8 Bussen und somit 400 Leuten auf dem Stadionvorplatz gar nicht so einfach. Aber auch das Problem hat sich gelöst und auf gings in das Reich des Holzmichels. Unterwegs durchfuhren wir schon heftigste Schneestürme, in Aue sah es nicht besser aus. Dazu Chaos vor dem Stadion. 10 min nach Spielbeginn war ich dann drin, da stand es schon 0-1. Aber die Rot-Weißen haben sich am Ende doch noch auf 2-3 rangekämpft und so konnte ich zufrieden über ein gutes Spiel und enttäuscht über 0 Punkte zurück in den Bus. Der letzte Zug von Erfurt nach Zella-Mehlis fuhr um 23.41. Dank der winterlichen Verhältnisse kam es während der Fahrt nach Erfurt zu einigen Verkehrsbehinderungen und somit zeitlichen Verzögerungen. Erfurt war damit erst um 0.30 erreicht und der nächste Zug fuhr erst um 5.15. Es galt also 5 h in Erfurt zu überbrücken. Erstmal ging es in die Engelsburg. Das Bier hat geschmeckt, aber durch die Wärme wäre ich fast eingepennt, also machte ich zurück zum Bahnhof. Warten. Letztlich lag ich dann Samstagfrüh um 7 wieder in meinem Bett.
Nach Mailand ging es dann um 18.00 von zu Hause los: mit dem Zug ab Zella-Mehlis HBF über Würzburg, München und Verona. Im Nachtzug ab München traf ich einen Typen aus München, der mir folgende Story erzählte, als ich ihm sagte dass ich aus der Nähe von Erfurt komme: Er hatte dort mal eine Freundin. Als er sie mal besuchte, wurde sein Auto geklaut und ausgebrannt wieder gefunden. Er war natürlich total geschockt. Seine freundin weinte auch übelst...aber nicht wegen dem Auto, sondern wegen ihren neuen buffallos, die im Kofferraum waren....naja, Frauen....
Die Fahrt im Nachtzug war insgesamt ziemlich unruhig: immerzu neue Leute im Abteil, zudem wurden die Halte auch nicht angesagt. Aber am Ende bin ich doch am richtigen Bahnhof ausgestiegen: Verona Porta Nuova. Von dort gings dann in 2h mit dem Zug nach Mailand.
Nach 15h Zugfahrt war ich endlich an meinem Zeel. Erstmal schnell in der Jugendherberge eingecheckt. Super Lage mit Blick auf das Stadion. Alles sehr einfach eingerichtet. Nur das Bier war etwas teuer (0,66l=3,50eur).
13.03.2005 AC Milan - UC Sampdoria
Dann bin ich sofort zum Stadion. Bis zum Spiel hatte ich mit 4 h noch genügend Freizeit. Hier und da ein bisschen rumgeguckt, einen gleichgesinnten Wiener kennengelernt und schon war die Zeit rum. Riesen-Stadion, fast volles Haus, ein gutes Spiel und reichlich Pyro.
Nach dem Spiel, zurück in der Herberge, klang der Abend bei italienischem Fernsehen aus, ehe ich endlich wieder schlafen konnte.
Den folgenden Montag hatte ich als meinen "Kulturtag" auserkoren: die bekannten Sehenswürdigkeiten bestaunt, einmal durch den Dom spaziert, die Geschäftsstellen von Inter und Milan sowie die Arena Civica besucht. Am Nachmittag gab es eine Stadionführung im San Siro, inklusive dem Milan+Inter-Museum. Abendbrot gabs dann aus dem Sortiment eines Supermarktes: Brötchen, Käse, Würstchen und Dosenbier. Und um dem bisherigen Kulturtag noch einen drauf zu setzen, hab ich dann auch noch gelesen.
Dienstagmorgen ging es dann raus aus Mailand nach Monza. Dort wollte ich mir das örtliche Stadio Brianteo ansehen, kam aber leider nicht rein, weil eine zahnlose Carabinieri-Aufpasserin keine "Berechtigung für Stadionführungen" hatte (so hab ich das zumindest verstanden). Immerhin entdeckte ich ein weiteres Stadion, das zugänglicher war: das Stadio G.A.Sada. Zurück in Milano machte ich erstmal einen verspäteten Mittagsschlaf, bevor es zum 2.Spiel im San Siro ging.
15.03.2005 FC Internazionale Milano - FC Porto
Wieder war ich ziemlich beizeiten da (4,5 h vor Anpfiff). Das übliche Warten und Rumgammeln, u.a. mit einem gleichgesinnten Engländer ins Gespräch gekommen. Im Stadion war die Stimmung noch besser als beim 1. Spiel. Alle Menschen am springen - "Wer nicht hüpft, ist ein Rossoneri - hey, hey!". Wahnsinn! Danach ging es für die letzte Nacht in die Jugendherberge.
Am Mittwoch musste ich mein Bett bis 9.30 räumen. Mein Zug gen Heimat fuhr aber erst 22.15 ab Mailand bzw. 1.00 (Donnerstag) ab Verona. So hatte ich einen ganzen Tag irgendwie rumkriegen. Da Lesen die Zeit vertreibt, habe ich mir erstmal zwei Zeitungen geholt (Bild und Gazetta dello sport). Die Bild hatte ich nach 1 min und 27 sek durch. Die Gazetta dagegen hat mich etwas länger aufgehalten, wahrscheinlich lags an der Sprache. Mein Auge fiel dann auf folgendes : oggi, coppa italia, Fiorentina-Roma. Also auf zum Bahnhof. Fahrpläne studiert, obs pünktlich bis zum Spiel und danach zum Zug gen Heimar klappt - perfekt, passt. Dann die Fahrkartenpreise: 40€ - verdammt. Ich hatte nur noch 50€ und nichts mehr zu essen/trinken (bis Donnerstagmittag). Wäre wohl sehr knapp gewurden. So entschloss ich mich, die Gazetta nochmals zu welzen, weil wenn schon ein Spiel ist, werden wohl auch noch weitere sein. Und tatsächlich war heute ein Nachholespieltag angesagt - in der serie D. Das ist die 4.Liga. In Deutschland spielen da so Manschaften wie J+e+n+a oder Sondershausen, aber egal- es ist Fussball. Mit einem Auge auf die Ansetzungen der Gazetta und dem anderen auf einer Landkarte suchte ich nach einem Spiel in der Nähe und wurde fündig:
16.03.2005 AC Chiari - AC Rodengo Saiano
Chiari liegt genau an der Bahnstrecke zwischen Milano und Verona und somit genau auf meinem Weg. Gegen Mittag ging es dann also auf nach Chiari, wo das örtliche Stadion nach kurzem Fußmarsch leicht gefunden war. Natürlich war erstmal noch alles zu. Aber dann öfneten sich die Tore. Nichts wie hinein und eine Karte für 8€ (!!!!) geholt. Zum Mittagesssen gab es eine Tüte Chips. Gerne wollte ich noch irgendein Erinnerungsstück von diesem Klub haben. Nach einigen verunglückten Sprachversuchen in Italienisch meinerseits hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Doch plötzlich hielt mir ein älterer Herr im Klub-Zwirn einen Wimpel entgegen - als Geschenk. Mille grazie. Das Ambiente im Stadion war schon ein ziemlicher Kontrast zu den vergangenen Spielen. Während man in Mailand im Menschenmeer versank, kannte unter den 100-200 Zuschauern in Chiari jeder jeden - außer mich. Nach dem Spiel noch ein Ansetzungsplakat abmontiert und ab zum Bahnhof Richtung Verona.
Verona erreichte ich gegen 18 Uhr. Es blieben also nur noch 5h bis zur Zugabfährt. Was liegt bei soviel Zeit näher, als das örtliche Stadion aufzusuchen. Nachdem ich dieses eine halbe Stunde lange umstreunt hatte, war ein Wachmann so nett, mich kurz reinzulassen. Leider sind die Fotos nichts geworden, weil es mitllerweile schon ziemlich dunkel war - schade. Die restliche Zeit verging dann irgendwie am Bahnhof, u.a. gab es das am Morgen ins Auge gefasste Pokalspiel in einem Warteraum auf TV zu bestaunen. Gegen 1 Uhr Nachts gings dann endlich los Richtung Heimat, die ich ohne Zwischenfälle um 11.27 leicht müde erreichte. Erstmal ausschlafen.
11.03.2005 FC Erzgebirge Aue - FC Rot-Weiß Erfurt
Begonnen hat das Unterwegssein eigentlich schon am Freitag: Auswärtsspiel mit dem RWE im Erzgebirge. Los gings also Freitagmittag am Hauptbahnhof Zella-Mehlis gen Erfurt. Dort dann das übliche Buschaos: in welchem Bus ist mein Platz? Bei 8 Bussen und somit 400 Leuten auf dem Stadionvorplatz gar nicht so einfach. Aber auch das Problem hat sich gelöst und auf gings in das Reich des Holzmichels. Unterwegs durchfuhren wir schon heftigste Schneestürme, in Aue sah es nicht besser aus. Dazu Chaos vor dem Stadion. 10 min nach Spielbeginn war ich dann drin, da stand es schon 0-1. Aber die Rot-Weißen haben sich am Ende doch noch auf 2-3 rangekämpft und so konnte ich zufrieden über ein gutes Spiel und enttäuscht über 0 Punkte zurück in den Bus. Der letzte Zug von Erfurt nach Zella-Mehlis fuhr um 23.41. Dank der winterlichen Verhältnisse kam es während der Fahrt nach Erfurt zu einigen Verkehrsbehinderungen und somit zeitlichen Verzögerungen. Erfurt war damit erst um 0.30 erreicht und der nächste Zug fuhr erst um 5.15. Es galt also 5 h in Erfurt zu überbrücken. Erstmal ging es in die Engelsburg. Das Bier hat geschmeckt, aber durch die Wärme wäre ich fast eingepennt, also machte ich zurück zum Bahnhof. Warten. Letztlich lag ich dann Samstagfrüh um 7 wieder in meinem Bett.
Nach Mailand ging es dann um 18.00 von zu Hause los: mit dem Zug ab Zella-Mehlis HBF über Würzburg, München und Verona. Im Nachtzug ab München traf ich einen Typen aus München, der mir folgende Story erzählte, als ich ihm sagte dass ich aus der Nähe von Erfurt komme: Er hatte dort mal eine Freundin. Als er sie mal besuchte, wurde sein Auto geklaut und ausgebrannt wieder gefunden. Er war natürlich total geschockt. Seine freundin weinte auch übelst...aber nicht wegen dem Auto, sondern wegen ihren neuen buffallos, die im Kofferraum waren....naja, Frauen....
Die Fahrt im Nachtzug war insgesamt ziemlich unruhig: immerzu neue Leute im Abteil, zudem wurden die Halte auch nicht angesagt. Aber am Ende bin ich doch am richtigen Bahnhof ausgestiegen: Verona Porta Nuova. Von dort gings dann in 2h mit dem Zug nach Mailand.
Nach 15h Zugfahrt war ich endlich an meinem Zeel. Erstmal schnell in der Jugendherberge eingecheckt. Super Lage mit Blick auf das Stadion. Alles sehr einfach eingerichtet. Nur das Bier war etwas teuer (0,66l=3,50eur).
13.03.2005 AC Milan - UC Sampdoria
Dann bin ich sofort zum Stadion. Bis zum Spiel hatte ich mit 4 h noch genügend Freizeit. Hier und da ein bisschen rumgeguckt, einen gleichgesinnten Wiener kennengelernt und schon war die Zeit rum. Riesen-Stadion, fast volles Haus, ein gutes Spiel und reichlich Pyro.
Nach dem Spiel, zurück in der Herberge, klang der Abend bei italienischem Fernsehen aus, ehe ich endlich wieder schlafen konnte.
Den folgenden Montag hatte ich als meinen "Kulturtag" auserkoren: die bekannten Sehenswürdigkeiten bestaunt, einmal durch den Dom spaziert, die Geschäftsstellen von Inter und Milan sowie die Arena Civica besucht. Am Nachmittag gab es eine Stadionführung im San Siro, inklusive dem Milan+Inter-Museum. Abendbrot gabs dann aus dem Sortiment eines Supermarktes: Brötchen, Käse, Würstchen und Dosenbier. Und um dem bisherigen Kulturtag noch einen drauf zu setzen, hab ich dann auch noch gelesen.
Dienstagmorgen ging es dann raus aus Mailand nach Monza. Dort wollte ich mir das örtliche Stadio Brianteo ansehen, kam aber leider nicht rein, weil eine zahnlose Carabinieri-Aufpasserin keine "Berechtigung für Stadionführungen" hatte (so hab ich das zumindest verstanden). Immerhin entdeckte ich ein weiteres Stadion, das zugänglicher war: das Stadio G.A.Sada. Zurück in Milano machte ich erstmal einen verspäteten Mittagsschlaf, bevor es zum 2.Spiel im San Siro ging.
15.03.2005 FC Internazionale Milano - FC Porto
Wieder war ich ziemlich beizeiten da (4,5 h vor Anpfiff). Das übliche Warten und Rumgammeln, u.a. mit einem gleichgesinnten Engländer ins Gespräch gekommen. Im Stadion war die Stimmung noch besser als beim 1. Spiel. Alle Menschen am springen - "Wer nicht hüpft, ist ein Rossoneri - hey, hey!". Wahnsinn! Danach ging es für die letzte Nacht in die Jugendherberge.
Am Mittwoch musste ich mein Bett bis 9.30 räumen. Mein Zug gen Heimat fuhr aber erst 22.15 ab Mailand bzw. 1.00 (Donnerstag) ab Verona. So hatte ich einen ganzen Tag irgendwie rumkriegen. Da Lesen die Zeit vertreibt, habe ich mir erstmal zwei Zeitungen geholt (Bild und Gazetta dello sport). Die Bild hatte ich nach 1 min und 27 sek durch. Die Gazetta dagegen hat mich etwas länger aufgehalten, wahrscheinlich lags an der Sprache. Mein Auge fiel dann auf folgendes : oggi, coppa italia, Fiorentina-Roma. Also auf zum Bahnhof. Fahrpläne studiert, obs pünktlich bis zum Spiel und danach zum Zug gen Heimar klappt - perfekt, passt. Dann die Fahrkartenpreise: 40€ - verdammt. Ich hatte nur noch 50€ und nichts mehr zu essen/trinken (bis Donnerstagmittag). Wäre wohl sehr knapp gewurden. So entschloss ich mich, die Gazetta nochmals zu welzen, weil wenn schon ein Spiel ist, werden wohl auch noch weitere sein. Und tatsächlich war heute ein Nachholespieltag angesagt - in der serie D. Das ist die 4.Liga. In Deutschland spielen da so Manschaften wie J+e+n+a oder Sondershausen, aber egal- es ist Fussball. Mit einem Auge auf die Ansetzungen der Gazetta und dem anderen auf einer Landkarte suchte ich nach einem Spiel in der Nähe und wurde fündig:
16.03.2005 AC Chiari - AC Rodengo Saiano
Chiari liegt genau an der Bahnstrecke zwischen Milano und Verona und somit genau auf meinem Weg. Gegen Mittag ging es dann also auf nach Chiari, wo das örtliche Stadion nach kurzem Fußmarsch leicht gefunden war. Natürlich war erstmal noch alles zu. Aber dann öfneten sich die Tore. Nichts wie hinein und eine Karte für 8€ (!!!!) geholt. Zum Mittagesssen gab es eine Tüte Chips. Gerne wollte ich noch irgendein Erinnerungsstück von diesem Klub haben. Nach einigen verunglückten Sprachversuchen in Italienisch meinerseits hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Doch plötzlich hielt mir ein älterer Herr im Klub-Zwirn einen Wimpel entgegen - als Geschenk. Mille grazie. Das Ambiente im Stadion war schon ein ziemlicher Kontrast zu den vergangenen Spielen. Während man in Mailand im Menschenmeer versank, kannte unter den 100-200 Zuschauern in Chiari jeder jeden - außer mich. Nach dem Spiel noch ein Ansetzungsplakat abmontiert und ab zum Bahnhof Richtung Verona.
Verona erreichte ich gegen 18 Uhr. Es blieben also nur noch 5h bis zur Zugabfährt. Was liegt bei soviel Zeit näher, als das örtliche Stadion aufzusuchen. Nachdem ich dieses eine halbe Stunde lange umstreunt hatte, war ein Wachmann so nett, mich kurz reinzulassen. Leider sind die Fotos nichts geworden, weil es mitllerweile schon ziemlich dunkel war - schade. Die restliche Zeit verging dann irgendwie am Bahnhof, u.a. gab es das am Morgen ins Auge gefasste Pokalspiel in einem Warteraum auf TV zu bestaunen. Gegen 1 Uhr Nachts gings dann endlich los Richtung Heimat, die ich ohne Zwischenfälle um 11.27 leicht müde erreichte. Erstmal ausschlafen.
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